Auf und Ab im Studium
Voller Elan ins Studium
Ich habe mich im Juli 2019 mit 17 Jahren dafür entschieden, Medienkulturwissenschaften & Medieninformatik an der Universität zu Köln zu studieren. Das Studium ist auf 3 Jahre/6 Semester ausgelegt und in 2 Teile geteilt:
1. Teil: Medienkulturwissenschaften --> Lehre von Medien, Kultur & wie das zusammen funktioniert (bspw. Radio, Theater, TV, etc.)
2.Teil: Medieninformatik --> Lehre von digitalen Medien & wie man sie erstellt (bspw. Websiten, Spiele mit Unity, Java, C#, etc.)
Das Studium ist gestartet im Oktober 2019, damals habe ich noch in Krefeld im Kinderheim gewohnt, gemeinsam mit meiner Schwester. Ich bin täglich gependelt und habe neben meinem Studium einen Minijob bei ALDI gehabt, um mir teurere Anschaffungen wie ein Fahrrad, meinen ersten Laptop oder eine eigene Switch leisten zu können. Mit 46h Arbeitsstunden und 16h pendeln die Woche war ich also schon sehr ausgelastet. Aber mein Leben hat noch nie so viel Spaß gemacht!
Erstsemester vor Corona
Durch das Studium habe ich viele neue Freunde gefunden mit Interessen, die lange in mir verschollen waren! Videospiele, Twitch und YouTube, Radio, Theater... Alle diese Sachen waren in diesem neuen Umfeld Alltagsthema! Das hatte ich vorher total wenig im Leben, weil bis auf meine Schwester niemand im Alltag wirklich viel gezockt hat. Mit meiner neuen Switch und meinem neuen PC konnte ich endlich wieder viele Stunden in Videospielwelten verbringen, wie ich es schon gerne als 11-jähriger Junge getan hatte. Außerdem hatte ich mich ja vorher auch schon fürs Radio interessiert, das passte also auch super!
Ich habe viele tolle Erfahrungen gemacht. Zusammen zocken in der Vorlesung, einfach in der Mensa essen, wenn es passt, abends dann noch zu sechst einen Film reinziehen und Trinkspiele dazu spielen. Ich bin total aufgegangen und das hat sich auch in meiner Leistung widergespiegelt. Trotz proppevoller Wochen hielt ich meinen Notenschnitt hoch und konnte trotzdem neben allem zum Badmintontraining gehen! Die Arbeit lief auch okay, die war ja vor allem fürs Geld da. Aber hier sollte das erste Tief auf mich zurollen...
Verbannt vor den Bildschirm
Bei meiner Arbeit habe ich mir schwer getan. Durch die Probezeit hatte ich es zwar geschafft aber trotzdem habe ich mir bei ALDI regelmäßig Fehler geleistet. Das endete darin, dass ich zum Jahreswechsel 2019/2020 gefeuert wurde. Na ja, passiert dachte ich und habe nach einer neuen Arbeit gesucht. Die habe ich gefunden bei einem Nachhilfeunternehmen. Dort sollte ich aber nie wirklich arbeiten können, denn vorher wurde alles dichtgemacht. Corona breitete sich immer weiter aus und da wir im Kinderheim gewohnt haben, einer öffentlichen Einrichtung, mussten wir schon früh im März 2020 in den Lockdown. Das wars also mit witzigen Unitagen mit Freunden in Köln. Auch zur Arbeit konnte ich nicht mehr. Und meinen 18-ten Geburtstag am 04.04.2020 habe ich alleine mit meiner Schwester zuhause gefeiert...
Mein zweites Unisemester begann also auch online im Mai 2020. Und es war echt mies im Vergleich zur live Uni. Langweilige Online-Vorträge von Dozenten mit schlechter Technik, während man nicht mit Unifreunden Blödsinn machen konnte, weil sie ja nicht da waren. Wie oft habe ich während Corona einfach neben dem Unterricht an der Switch gespielt 😪
Im August 2020 bin ich dann nach Köln gezogen, weil ich ja inzwischen 20 Jahre alt war. Die Wohnungssuche war zwar nicht schwer, jedoch lebte ich jetzt alleine in Köln und der nächste Lockdown überkam mich schnell...
Mentale Gesundheit durch Twitch
Der zweite Coronalockdown war der schlimmste, weil ich die Zeit komplett alleine in meiner Einzimmerwohnung verbracht habe. Nach 21 Uhr gab es eine Ausgangssperre und ich hatte nur wenige Freunde, die in Köln selber wohnten. Und obwohl ich eigentlich sehr gerne über Discord im VC sitze, war mir das nicht genug. Ich wollte wieder mit Menschen interagieren und neue Kontakte knüpfen. Ich habe gesehen, dass eine Freundin von mir frisch mit Twitch begonnen hat und dachte mir: das ist meine Möglichkeit, mich auch mal auszuprobieren.
Was Let's Plays und Livestreams sind war mir geläufig seit ich 10 Jahre alt bin. Ich habe damals sehr viel Minecraft auf YouTube geschaut. Meinen Twitchaccount habe ich angelegt 2015 und hin und wieder mal benutzt. Ich hatte früher schonmal ein paar Versuche auf YouTube gestartet, das aber schnell wieder verworfen, weil es einfach zu peinlich war (war es wirklich 😅)
Ich habe mir also im November 2020 meinen Twitchaccount zum streamen eingerichtet und am 19.11.2020 um 05:00Uhr morgens eine halbe Stunde Among Us gestreamt und aufgenommen. Danach habe ich mir mal angeschaut, wie das so aussieht und war eigentlich ganz zufrieden. Und meine Freunde sahen das auch so.
Ich habe mich im Lockdown teilweise mehr als 120 Stunden im Monat in die Aufbereitung meines Twitch-Daseins gesteckt. Durch meine Erfahrungen aus meinem Medieninformatik-Studium habe ich mir dann auch meinen ersten eigenen PC gekauft und zusammengebaut. Meiner Streamingkarriere stand nichts mehr im Weg. Mental hat mir das sehr gut getan!
Als HeyJoshiii durch Corona
Die gesamte weitere Coronazeit habe ich viel Zeit auf Twitch verbracht. Ich habe neue Projekte begonnen, coole Spiele entdeckt aber vor allem tolle, unterhaltsame Leute getroffen. Selbst, wenn die Lockdownregeln gelockert wurden habe ich viel Zeit auf der neuen Plattform verbracht. Ich habe die Möglichkeiten aber auch produktiv genutzt, indem ich zum Beispiel programmiert habe im Stream. Ob an Spielen für die Uni, an kleinen Übungsaufgaben oder Ähnlichem. Dadurch habe ich viel Erfahrung gesammelt und irgendwann sogar meine erste eigene Website mit Bootstrap programmiert. Das war die Website vor diesem Wiki hier :D
Mensch bleiben nach den Lockdowns
Es kam die Zeit, da waren die Lockdowns wieder vorbei. Ich hatte wieder verschiedene Kurse in der Uni und auf mehr Möglichkeiten, wieder Freunde zu treffen, die ich länger nicht mehr gesehen hatte. Vor der Lockdownzeit war ich gerne ein reisender Mensch und wollte das auch nach der Coronazeit fortsetzen. Nur mit dem Unterschied, jetzt mein Twitch einfach mitzunehmen!
Nach der legendären Gamescom 2022 ging es also für mich 9-Monate nach Finnland ins Auslandssemester? Wieso Finnland? Keine Ahnung ganz ehrlich, die Sprache hatte ich aber vorher längere Zeit gelernt 🤯
Ich habe mir einen Gaming-PC gekauft und mitgenommen nach Finnland. In Finnland habe ich mich auch das erste mal an Vlogs probiert, welche man noch immer auf meinem YouTube findet. Die Zeit dort war toll, sowohl auf Twitch als auch mit meinen Freunden im Studentenwohnheim. Wer darüber mehr wissen will, sollte sich die Vlogs anschauen 😉
Nach meinem Auslandssemester ging es also wieder zurück ins schöne Kölle. Dort wollte ich mir erstmal eine Pause gönnen nach 4 zehrenden Jahren Studium und Trubel. Meine Bachelorarbeit sollte also Zeit haben bis September 2024...